Am 26. Juni fuhren die Obermessdiener St. Matthäus Alfter und unser Pastor Ollig gemeinsam zur ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang in Schleiden. Der gemeinsame Ausflug begann mit der Abfahrt des Pfarrbusses gegen 8 Uhr in Alfter. Nach gut einer Stunde Fahrt, die der ein oder andere aufgrund der ungewohnten morgendlichen Frühe an einem Wochenende noch verschlief, kamen wir in Vogelsang an. Dort erwartete uns gegen 10 Uhr eine Führung durch das Gelände.
Die Ordensburg Vogelsang wurde in den 1930er Jahren von den Nationalsozialisten gebaut, um die zukünftige Führungselite des Regimes auszubilden und zu schulen. Rund 1000 Mann sollten dort pro Jahr ausgebildet werden, um danach die weiteren drei bzw. zwei Ordensburgen (vier waren insgesamt geplant, jedoch wurden nur drei fertiggestellt) zu besuchen. Die Ordensburg hatte dabei alles was nach den Ideologien des NS-Regimes für junge Männer wichtig war. Große Sportanlagen sollten zum gestählten Körper, Büchersammlungen und Hörsäle zur endgültigen Verinnerlichung jener Ideologien führen. Außerdem sollte es Hitlers jungen Rekruten an nichts fehlen, sodass Vogelsang nicht nur an einem der schönsten Plätzchen der Eifel steht, sondern auch sehr stilvoll und mit allem was das Herz begehrt ausgestattet war.
Dies alles fand auf den 50.000 Quadratmeter bebauter Fläche und der ca. 6250 Hektar großen Außen-Anlage statt.
Nach dem Krieg ließen sich in Vogelsang für eine kurze Zeit die britischen Besatzer und ab 1950 bis Ende 2005 das belgische Militär nieder und nutzten die Anlage und das Gelände für militärische Zwecke. Danach wurde Vogelsang zu einer Gedenkstätte und Museum umgebaut und für alle Öffentlichkeit zum Besuch geöffnet.
Nach gut zwei Stunden durch das Gelände war es dann Zeit für eine Mittagspause mit nährendem Mittagessen, da es gegen 13 Uhr zur zweiten Führung durch das Museum im Inneren der Burg ging. Nach weiteren zwei interessanten Stunden war dann aber auch das geistige Aufnahmevermögen aufgebraucht und wir machten uns alle wieder mit dem Pfarrbus Richtung Alfter auf. Allerdings war vorher noch eine weitere kleine Stärkung nötig, sodass wir noch im Nachbarort in ein kleines Hofcafé einkehrten und den gemeinsamen Ausflug mit Kaffee und Kuchen abschlossen, bevor es dann endgültig zurück in die Heimat ging.